Montage und Inbetriebnahme Müllkessel K4 (April 2021 bis September 2022)

Die Montage ist pünktlich im April 2021 gestartet: Im neuen Kesselhaus wird von Steinmüller Babcock Environment, Gummersbach (www.steinmueller-babcock.com) der erste neue Müllkessel 4 montiert. Müllkessel 4 soll im September 2022 in Betrieb genommen werden. Mitte März 2021 kommen die ersten Schwertransporter aus Polen mit den Kesselteilen für den Müllkessel K4 auf dem Montageplatz der GML in Ludwigshafen an.

Am 24. April 2021 wird die erste Kesselstütze gesetzt. Sie ist 17 Meter hoch, sechs Meter breit und wiegt 20 Tonnen: Hier ein GML-Kurzvideo vom Setzen der ersten Kesselstützen; und hier ein Profivideo des Montageleiters von Steinmüller Babcock Environment, Jörg Strick (Site-Work Pictures by JST)

Am 19. Mai 2021 wird der 20 Tonnen schwere Speisewasser-Behälter eingehoben: Hier das Kurzvideo zum Einheben des Speisewasser-Behälters; und hier ein Profivideo des Montageleiters von Steinmüller Babcock Environment, Jörg Strick (Site-Work Pictures by JST)

  • Am 20. Mai 2021 besucht SWR-Wetterreporter Markus Bundt die IGNIS-Baustelle und WOTAN:
  • Vom 04. bis 24. Juni 2021 fand die Montage des Verbrennungsrostes statt. Er wird noch mit den sog. Roststufen bestückt. Auf ihm findet später die Abfallverbrennung statt. Hier zum Video
  • Am 22. Juli 2021 hebt der Anlagenbauer Steinmüller-Babcock die Dampftrommel "Anni" in das Kesselhaus ein. Die Dampftrommel ist „das edelste Teil“ in einem Kraftwerk. Mit 8,8 Meter Länge, 1,7 Meter Durchmesser und 28 mm Wanddicke kommt sie auf ein Gewicht von immerhin 24,5 Tonnen! In ihren 19.000 Liter Volumen ist Wasser und Dampf mit 272°C Temperatur bei einem Innendruck von bis zu 56 Bar enthalten. Die Dampftrommel wird am 24. September 2021 auf den Namen „Anni“ getauft (Dampftrommeln werden üblicherweise nach Damen, hier der Frau des Geschäftsführers benannt).

    Hier zum Kurzvideo vom Trommelhub und hier ein Profivideo des Montageleiters von Steinmüller Babcock Environment, Jörg Strick (Site-Work Pictures by JST).

  • Von Anfang Juni bis Mitte August 2021 wurden alle Teile für den neuen Müllkessel K4 in das Kesselhaus gehoben und an der richtigen Stelle positioniert. Als letztes Teil wurde die Kesselhaube gekrant. Sie ist das oberste Teil des Kessels. An der Stelle verlassen später die Rauchgase den Kessel in Richtung Rauchgas-Reinigungsanlage.
  • Mit der erfolgreichen „Kesseldruckprobe“ des neuen Müllkessels 4 am 23. September 2021 erreichen die GML und der beauftragte Anlagenbauer Steinmüller Babcock Environment zeitgerecht den nächsten Meilenstein des GML-Modernisierungsprojektes IGNIS. Von Mitte April bis Mitte September 2021 hat Steinmüller Babcock Environment zusammen mit dem Montageunternehmen Đuro Đaković im Laufe von nur fünf Monaten den neuen Müllkessel K4 im Auftrag der GML montiert. Dazu sind mit dem Schwerlast-Montagekran WOTAN ca. 850 Tonnen Stahl in das neue Kesselhaus an der Bahnlinie eingehoben worden. Dort wurden alle Teile mit Hilfe von WOTAN an der richtigen Position präzise abgesetzt und von etwa 100 Monteuren und Schweißern montiert und verschweißt. Insgesamt wurden immerhin 1.214 Meter Schweißnähte fachmännisch hergestellt und geprüft!
  • Auf diese Weise entsteht auch der Dampfkessel, das ist der Teil oberhalb des Feuerraums, der dem heißen Abgas aus der Abfallverbrennung die Wärme entzieht und zur Energiegewinnung auf das im Dampfkessel befindliche Speisewasser überträgt. Dabei entsteht Wasserdampf mit 420 Grad Temperatur und mit 42 Bar Überdruck. Ein Dampfkessel ist also ein Druckgefäß, welches vom TÜV kontrolliert und „abgedrückt“ werden muss. Dies geschieht nach den gültigen Vorschriften mit dem bis zu zweieinhalbfachen Druck, also 104 Bar! Diese Kesseldruckprobe fand am 23. September 2021 statt. Ergebnis: Müllkessel 4 ist dicht – Probe bestanden – der TÜV hat den Kessel gestempelt, d.h. freigegeben!

104,327 Bar Druck im Kessel – Der neue Müllkessel 4 der GML ist dicht!

Die letzten fünf Monate waren herausfordernd und sehr spannend für alle Beteiligten! Wir danken den Monteuren und Schweißern sowie der Montageleitung von Steinmüller Babcock Environment und Đuro Đaković für diese herausragende Leistung sehr herzlich!“ so der GML-Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Thewalt und GML-Geschäftsführer Dr. Thomas Grommes gemeinsam.

Die Leistungen des Projektes IGNIS von April bis September 2021 kann man in den nachfolgenden Kurzvideos gut nachvollziehen:

  • In der Nacht zum 19. November 2021 kam schließlich mit einem Schwertransporter der 2. Schlackenkran bei GML an und wurde mittags in den Schlackenbunker eingehoben. Zukünftig verfügt das Müllheizkraftwerk über zwei Schlackenkräne und zwei Verladestellen, an denen die Schlacke aus der Abfallverbrennung auf LKWs verladen wird, um sie zur Schlacke-Recylinganlage zu fahren.
    Siehe: Video 2. Schlackenkran.
  • Ende Januar 2022 wurde der von GML beauftragte Anlagenbauer Steinmüller Babcock Environment GmbH aus Gummersbach vom Eigentümer Nippon Steel an den japanischen Anlagenbauer Hitachi Zosen Inova verkauft. Der Anlagenbauer der GML heißt jetzt Hitachi Zosen Inova Steinmüller GmbH (HZIS), Gummersbach. HZIS-Montageleiter Jörg Strick zeigt in seinem kurzen Video den Stand der Arbeiten an Müllkessel 4 und den Eigentümer-Wechsel: https://youtu.be/3LdLjGYkqLo.
  • Im Februar 2022 wird auch der Feuerraum des neuen Müllkessels 4 fertiggestellt.
    Die GML lädt zu einer virtuellen Besichtigung ein: Komm mit in den Feuerraum.
  • Der Feuerraum von Müllkessel 4 wird feierlich am 19. März 2022 eingeweiht – auf ein höchst ungewöhnliche Weise: Im Feuerraum spielt das Acelga-Quintett das Kammerkonzert FEURIO con fuocoDie GML sagt damit Danke – Hvala! all denen, die an Müllkessel 4 beteiligt waren. Hier der link zum Musikvideo: FEURIO con fuoco.
  • Am 07. Juni 2022 werden zum ersten Mal die beiden Ölbrenner gestartet. Anbei ein Video des HZIS-Montageleiters Jörg Strick: Video 1. Ölbrennerstart GML.

Danach wird der neue Müllkessel zum ersten Mal mit Kesselspeisewasser gefüllt und erhitzt. Mit Hilfe des dabei entstehenden Hochdruckdampfes wird der Kessel im Juni 2022 ausgeblasen und auf diese Weise von Verunreinigungen befreit.

  • Am Mittag des 5. Juli 2022 lernte Müllkessel 4 erstmals seinen Regelbrennstoff Restabfall kennen. Der Greifer im Müllbunker gab Restmüll in den Aufgabetrichter von Müllkessel 4 auf. Der Müllschieber schob es in den Kessel auf den Verbrennungsrost. Danach brannte das erste Müllfeuer auf dem Rost von Müllkessel 4. Es kann mit dem Kurzvideo nachverfolgt werden. Nachfolgend ein Video des HZIS-Montageleiters Jörg Strick: https://youtu.be/6HT7l13d1j8
  • Danach ging es weiter in Richtung Probebetrieb. Bis Müllkessel 4 komplett „eingefahren“ und im Regelbetrieb war, sollten noch ein paar Monate vergehen. Aber rechtzeitig vor Weihnachten 2023 war das Werk getan: Der neue Müllkessel 4 war im Regelbetrieb. Er löste damit Müllkessel 1 ab, der abgerissen wird, um für den neuen Müllkessel 5 Platz zu machen. Damit endet die Montage und Inbetriebnahme von Müllkessel 4, die von April 2021 (erste Kesselstütze) bis Dezember 2022 (Regelbetrieb) dauerte, nach 20 Monaten.

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